Herzwürmer bei Hunden - erkennen und behandeln

Herzwürmer beim Hund

Alles, was du über diese Parasiten wissen musst

Herzwürmer sind eine gefährliche Parasitenart, die insbesondere Hunde betreffen. Sie werden durch Mücken übertragen und können das Herz, die Lunge und Blutgefäße schwer schädigen. Da eine Herzwurmerkrankung lange symptomfrei verlaufen kann, ist es wichtig, als Hundehalter:in gut informiert zu sein, um frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Herzwürmer beim Hund, von Symptomen und Diagnosen bis hin zur Vorbeugung und Behandlung.

Was sind Herzwürmer überhaupt?

Was sind Herzwürmer überhaupt?

Herzwürmer (Dirofilaria immitis) sind Fadenwürmer, die Hunde, aber auch Katzen und andere Säugetiere befallen können. Der Parasit wird durch den Stich infizierter Mücken übertragen, die Larven in den Blutkreislauf des Hundes abgeben. Diese wandern über Monate durch den Körper, bis sie das Herz und die Lungengefäße erreichen, wo sie sich entwickeln und erwachsene Würmer werden. Erwachsene Herzwürmer können bis zu 30 cm lang werden und leben hauptsächlich im rechten Herzen und den großen Blutgefäßen.

Im Gegensatz zu anderen Würmern scheiden Herzwürmer ihre Eier nicht im Kot aus. Daher ist eine Diagnose über eine Kotuntersuchung nicht möglich.

Lebenszyklus von Herzwürmern

Lebenszyklus von Herzwürmern

Der Lebenszyklus der Herzwürmer ist komplex und dauert mehrere Monate. Herzwürmer brauchen zwei Wirte: den Hund, in dem sie sich vermehren, und eine Mücke, die sie überträgt. Wenn eine Mücke einen infizierten Hund sticht, nimmt sie junge Herzwürmer (Mikrofilarien) auf. Diese entwickeln sich in der Mücke zu infektiösen Larven (L3), die beim nächsten Stich auf einen anderen Hund übertragen werden.

Sobald die Larven in den Hund gelangen, wandern sie durch das Gewebe und erreichen nach etwa zwei Monaten die Blutgefäße. Die erwachsenen Würmer, auch Makrofilarien genannt, setzen sich in den Blutgefäßen der Lunge fest, die zum rechten Herzen führen. Es dauert etwa 6 bis 8 Monate, bis die Würmer ausgewachsen und geschlechtsreif sind. Das erklärt, warum Herzwürmer erst so spät bei einem Bluttest entdeckt werden können. Weibliche Würmer produzieren Mikrofilarien, die wieder von Mücken aufgenommen werden können, was den Kreislauf fortsetzt. Nicht abgetötete Mikrofilarien können bis zu sieben Jahre im Blut überleben.

Wie gefährlich sind Herzwürmer für Hunde?

Wie gefährlich sind Herzwürmer für Hunde?

Herzwürmer stellen eine erhebliche Gefahr für Hunde dar. Sie können das Herz und die Lunge schwer schädigen und unbehandelt zum Tod führen. Die Würmer verursachen Entzündungen, blockieren die Blutgefäße und beeinträchtigen die Herzfunktion, was zu Herzinsuffizienz, Lungenhochdruck und Organversagen führen kann. Besonders gefährlich ist eine Verstopfung des Herzens, bei großen Wurmmengen, die eine sofortige Operation notwendig macht. Ohne rechtzeitige Behandlung kann eine Infektion fatal verlaufen.
Oft kommt es zu Herzversagen oder Nierenproblemen, weil das Gewebe durch die Herzwürmer geschädigt wurde (Niereninsuffizienz). Vor allem bei kleinen Hunden können sich die Würmer im Herzen so ansammeln, dass sie die Gefäße und Herzkammern verstopfen. Dies kann schwerwiegende Folgen haben, wie plötzliche Schocks, schwere Atemnot und Bluthusten.

Wie macht sich ein Herzwurm beim Hund bemerkbar?

Wie macht sich ein Herzwurm beim Hund bemerkbar?

Eine Herzwurminfektion verläuft oft lange ohne deutliche Symptome. Je nach Schweregrad der Infektion und Anzahl der Würmer können sich jedoch verschiedene klinische Anzeichen zeigen.

Symptome bei einer Herzwurmerkrankung

Frühe Symptome sind oft unspezifisch und beinhalten Müdigkeit, Husten und Atemprobleme. Im fortgeschrittenen Stadium können Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Kreislaufprobleme und sogar Ohnmachtsanfälle hinzukommen. Hunde, die stark betroffen sind, können zudem Blut im Husten und Schwellungen im Bauchraum aufweisen. Bei einer massiven Wurmbelastung kann es zum plötzlichen Kollaps des Hundes kommen.

Müdigkeit, Husten und Atemprobleme

Appetitlosigkeit

Gewichtsverlust

Kreislaufprobleme

Ohnmachtsanfälle oder sogar Kollaps

Hunde auf Herzwürmer testen

Hunde auf Herzwürmer testen

Wenn du bei deinem Hund Anzeichen wie Atemnot, Schwäche oder anhaltenden Husten bemerkst, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Besonders, wenn dein Hund in einem Risikogebiet für Herzwürmer war, sind das Hinweise auf eine mögliche Infektion.

Bei Verdacht auf Herzwürmer wird der Tierarzt Herz und Lunge deines Hundes auf verdächtige Geräusche untersuchen und spezifische Bluttests durchführen. Damit können Antigene und Mikrofilarien im Blut nachgewiesen werden. Mithilfe von Ultraschall oder Röntgen kann zudem der Schweregrad der Infektion genauer bestimmt werden.

Wie testet man einen Hund auf Herzwürmer?

Wie testet man einen Hund auf Herzwürmer?

Bluttests sind die gängigste Methode, um Antigene und Mikrofilarien im Blut des Hundes nachzuweisen. Mit Ultraschall oder Röntgen kann zudem das Ausmaß und der Schweregrad eines Wurmbefalls beurteilt werden. Aufgrund des langen Entwicklungszyklus der Herzwürmer (siehe oben) kann es bei frisch infizierten Hunden zu "falsch-negativen" Ergebnissen kommen. Deshalb wird empfohlen, den Test bei einem negativen Ergebnis nach 3 Monaten zu wiederholen. Sollte der Test erneut negativ sein, ist ein weiterer Test nach 6 Monaten ratsam, um eine Infektion auszuschließen. Im PCR Wurmtest wird auf den französischen Herzwurm (Angiostrongylus vasorum) getestet, dieser zählt zu den Lungenwürmern und ist im Kot nachweisbar. Alle anderen Herzwürmer sind nur in einem Bluttest erkennbar.

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Wie können sich Hunde mit Herzwürmern anstecken?

Wie können sich Hunde mit Herzwürmern anstecken?

Hunde infizieren sich durch den Stich einer infizierten Mücke, die Larven des Herzwurms in den Blutkreislauf injiziert. Diese entwickeln sich in mehreren Monaten zu erwachsenen Würmern. Eine direkte Ansteckung von Hund zu Hund ist nicht möglich, da Mücken als Überträger notwendig sind.

Wo sind Herzwurm-Risikogebiete?

Herzwürmer kommen vor allem in warmen, feuchten Gebieten vor, wie in Südeuropa, Asien und den USA. Besonders betroffen sind Länder rund ums Mittelmeer (z.B. Spanien, Italien, Südfrankreich, Portugal, Griechenland, Kroatien, Türkei) oder aus osteuropäischen Ländern (z.B. Rumänien, Ungarn, Serbien, Slowakei, Bulgarien). Im deutschsprachigen Raum ist das Risiko geringer, aber durch den Klimawandel und die zunehmende Reisetätigkeit steigt auch hier die Gefahr.

Kann ein Hund mit Herzwürmern in der Nähe anderer Hunde sein?

Eine Übertragung der Herzwürmer von einem infizierten Hund auf einen anderen erfolgt nicht direkt. Nur durch Mücken, die Blut von einem infizierten Hund saugen, kann die Krankheit weiterverbreitet werden. Daher besteht keine direkte Gefahr für andere Hunde im Umfeld eines infizierten Tieres. Dennoch gilt es den Hund möglichst ruhig zu halten und ihn nicht mit anderen Hunden wild spielen zu lassen.

Können Herzwürmer von Hunden auf Menschen übertragen werden?

Können Herzwürmer von Hunden auf Menschen übertragen werden?

Nein, eine direkte Übertragung ist nicht möglich.
ABER: Wenn eine infizierte Mücke einen Menschen sticht, können auch wir Herzwürmer bekommen. Allerdings sind wir Menschen sogenannte „Fehlwirte“, das heißt, die Larven gelangen zwar in unseren Körper und können sich zu erwachsenen Würmern entwickeln, aber sie werden nicht geschlechtsreif. Das bedeutet, dass keine neuen Herzwürmer (Mikrofilarien) entstehen und der Zyklus nicht weitergeht. Dennoch können die erwachsenen Würmer Gefäße verstopfen und Entzündungen in der Lunge verursachen, was zu Atemproblemen führen kann. In seltenen Fällen können Herzwürmer sogar ins Auge des Menschen wandern.

Wie werden Herzwürmer bei Hunden behandelt?

Die Behandlung einer Herzwurmerkrankung ist komplex und erfolgt in mehreren Schritten. Je nach Schwere der Infektion kann es notwendig sein, die erwachsenen Würmer chirurgisch zu entfernen oder medikamentös zu behandeln. Eine sorgfältige Nachsorge ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Zudem ist es wichtig den Hund ruhig zu halten, um das Risiko einer Lungenembolie und weiteren Komplikationen zu verringern.

Ist eine Herzwurm-Erkrankung heilbar?

Ja, Herzwürmer beim Hund sind theoretisch heilbar, wenn die Infektion frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die Überlebenschancen hängen stark vom Stadium der Erkrankung ab. Bei fortgeschrittener Infektion kann das Herz dauerhaft geschädigt sein, was die Lebenserwartung des Hundes reduziert.

Behandlung von Herzwürmern

Die Behandlung erfolgt in der Regel durch Injektionen, die die erwachsenen Würmer abtöten. Eine medikamentöse Vorbehandlung ist oft nötig, um die Zahl der Larven zu reduzieren. Die Behandlung kann kostenintensiv und langwierig sein, je nach Stadium der Erkrankung.

Wie kann man Hunde vor Herzwürmern schützen?

Wie kann man Hunde vor Herzwürmern schützen?

Medikamente wie Milbemycin, Moxidectin und Selamectin schützen Hunde vor einer schweren Infektion mit Herzwürmern, indem sie Larven im frühen Stadium abtöten. Wenn du mit deinem Hund in ein Risikogebiet reist, solltest du je nach Reisedauer folgendes beachten: Bei Reisen unter einem Monat bekommt dein Hund direkt nach der Rückkehr eine Dosis. Bei längeren Aufenthalten gibst du ihm nach einem Monat und dann monatlich bis einen Monat nach der Rückkehr das Mittel.

Wichtig: Diese Medikamente verhindern nicht den Mückenstich, sondern töten Larvenstadien ab, die durch den Stich übertragen wurden. Eine vorbeugende Wirkung im klassischen Sinne gibt es nicht, weshalb die Anwendung in Risikogebieten oft das ganze Jahr über empfohlen wird.

Doppelter Schutz: Neben dem Wurmmittel verwendest du auch ein Repellent (z.B. Permethrin- Achtung: nicht bei Katzen anwenden!), das Mücken abwehrt. So wird dein Hund in der Regel erst gar nicht gestochen. Beide Mittel ergänzen sich für einen optimalen Schutz.

Fazit 

Fazit 

Herzwürmer sind eine ernste Gefahr für Hunde, besonders in Risikogebieten. Die rechtzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung sind entscheidend, um das Leben des Hundes zu retten. Eine regelmäßige Prophylaxe und Vorbeugung sollten für verantwortungsbewusste Hundehalter:innen selbstverständlich sein.