Giardien beim Hund - Ansteckung, Diagnose & Behandlung

Giardien bei Hunden

Alles was du über die Parasiten wissen musst

Giardien sind mikroskopisch kleine Parasiten, die weltweit bei Hunden vorkommen und zu Magen-Darm-Problemen führen können. Viele Hundehalter:innen sind sich der Gefahr durch Giardien nicht bewusst, doch eine Ansteckung ist einfacher, als man denkt. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Giardien, wie du eine Infektion erkennst und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Was sind Giardien überhaupt?

Giardien sind einzellige Parasiten, die sich im Dünndarm von Hunden
ansiedeln. Sie gehören zu den Protozoen und können sowohl Haustiere als auch
Menschen infizieren.

Wie sehen Giardien beim Hund aus?

Giardien sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Sie haben eine birnenförmige Struktur und sind nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Sie bewegen sich mit Hilfe von kleinen Fäden, sogenannten Geißeln,
fort. Ihre winzige Größe von 20 Mikrometern macht es besonders schwer, eine Infektion direkt festzustellen, weshalb spezielle Tests notwendig sind, um sie
nachzuweisen.

Lebenszyklus von Giardien

Giardien durchlaufen in ihrem Lebenszyklus zwei verschiedene Stadien: das aktive Trophozoiten-Stadium und das inaktive, aber ansteckende Zysten-Stadium. Als Trophozoit lebt der Parasit im Dünndarm des Wirts und ernährt sich dort. Sobald er in den Dickdarm gelangt, verwandelt er sich in eine widerstandsfähige Zyste. Diese Zysten werden mit dem Kot ausgeschieden und sind äußerst resistent – sie können in der Umwelt mehrere Monate überleben, selbst Kälte und Frost widerstehen sie.

Am wohlsten fühlen sich die Zysten in Wasser oder feuchten Umgebungen. Sie können aber auch im Fell des Tieres haften, besonders im Analbereich, was häufig zu Reinfektionen führt. Giardien vermehren sich durch Teilung und sind oft schwer loszubekommen.

Von der ersten Ansteckung bis zur Ausscheidung der Zysten vergehen etwa 4 bis 16 Tage. Die Zysten sind sofort ansteckend und können über mehrere Wochen oder sogar Monate hinweg ausgeschieden werden, was eine dauerhafte Ansteckungsgefahr für andere Tiere darstellt.

Wie erkennt man Giardien bei Hunden?

Eine Giardien-Infektion kann leicht übersehen werden, da die Symptome oft variieren. Während manche Hunde kaum sichtbare Anzeichen zeigen, leiden andere unter starken Beschwerden.

Symptome bei Giardien

Giardien führen hauptsächlich zu Verdauungsproblemen. Typische Symptome sind:

Durchfall

Oft wässrig, schleimig und unangenehm riechend, manchmal auch blutig. Der Durchfall kann akut auftreten oder in wiederkehrenden Schüben verlaufen.

Erbrechen

Einige Hunde zeigen auch Übelkeit und Erbrechen.

Gewichtsverlust

Durch die gestörte Nährstoffaufnahme kann es zu einem Gewichtsverlust trotz Nahrungsaufnahme kommen.

Appetitverlust

Vor allem geschwächte Tiere können den Appetit verlieren.

Abgeschlagenheit

Viele Hunde wirken müde und abgeschlagen.

Kann man Giardien im Kot erkennen?

Der Kot von Hunden mit Giardien sieht oft schleimig aus und kann übel riechen. Da die Parasiten selbst für unser Auge unsichtbar sind, ist es schwer, sie direkt im Kot zu erkennen. Ein Labortest ist daher unerlässlich, um sie festzustellen.

Kann man Hunde auf Giardien testen?

Wenn du vermutest, dass dein Hund Giardien hat, ist ein Test unerlässlich. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Flotationstest

Der Kot des Hundes wird über mehrere Tage hinweg gesammelt und im Labor auf Giardienzysten untersucht. Bei dieser Methode können Giardien leicht übersehen werden, wenn in der gesammelten Kotprobe keine/zu wenige Zysten vorhanden waren.

PCR-Test

Hier muss nur eine einzige Kotprobe gesammelt werden, welche im Labor mittels PCR-Analyse auf DNA-Fragmente untersucht wird. So kann mit hoher Sicherheit ein Giardienbefall festgestellt werden.

Elisa-Schnelltest

Dieser erkennt spezifische Proteine von Parasiten in einer über mehrere Tage gesammelten Kotprobe. Er bietet eine schnelle und unkomplizierte Diagnostik, ist jedoch weniger sensitiv und damit nicht so genau wie das PCR-Verfahren.

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Wie können sich Hunde mit Giardien anstecken?

Giardien sind hoch ansteckend und werden hauptsächlich durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser, Futter oder durch den Kontakt mit infiziertem Kot und verunreinigten Umgebungen wie Böden übertragen. Besonders in Gebieten, in denen viele Hunde zusammenkommen, etwa in Parks oder Tierheimen, steigt das Risiko einer Infektion erheblich.

Hunde mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für Giardien. Auch Stress oder ein unausgeglichenes Darmmikrobiom können die Infektion begünstigen und den Verlauf verschlimmern.

Wie lange sind Hunde mit Giardien ansteckend?

Hunde, die mit Giardien infiziert sind, können die Parasiten über Wochen, manchmal sogar Monate, ausscheiden. Auch nach der Behandlung kann es eine Weile dauern, bis der Hund nicht mehr ansteckend ist.

Können Giardien von Hunden auf Menschen übertragen werden?

Ja, Giardien sind Zoonosen, das heißt, sie können theoretisch auch auf Menschen übertragen werden. Allerdings sind nur die Genotypen A & B für den Menschen ansteckend, welche beim Hund eher selten vorkommen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder oder ältere Menschen. Um eine Übertragung zu verhindern, ist es wichtig, auf strikte Hygiene zu achten und den Hund regelmäßig zu testen.

Wie werden Giardien bei Hunden behandelt?

Die Behandlung von Giardien erfordert meist eine Kombination ausMedikamenten und unterstützender Pflege. Neben der Therapie ist es wichtig, dasUmfeld des Hundes sauber zu halten, um eine erneute Infektion zu verhindern.

Medikamente gegen Giardien

Tierärzt:innen verschreiben häufig Medikamente wie Fenbendazol oder Metronidazol, gegen Giardien. Diese Mittel sollten über einen längeren Zeitraumverabreicht werden. Bitte befolge die Anweisung und halte die Dosierung ein. Während der Behandlung ist es ratsam, das Umfeld des Hundes gründlich zu reinigen, dazu später mehr. Leider kann es trotz der Gabe von Medikamenten zu Rückfällen kommen. Wiederhole den PCR-Test nach abgeschlossener Therapie, um sicherzugehen, dass keine Giardien mehr vorhanden sind.

Hausmittel bei Giardien

Einige Hausmittel können helfen, die Symptome zu lindern oder die Parasiten zu bekämpfen. Bitte unbedingt mit deinem/r Tierätz:in vorab besprechen und Dosierung abklären.

- Kräuter: Erdrauch, Oregano, Wermut, Majoran, Walnuss, Beifuß, Knoblauch, Nelken, Petersilie, Hagebutten, Thymian, Kürbissamen, Bartflechte, Kurkuma, Ingwer, uvm.
Achtung: Manche Kräuter können bei falscher Einnahme negative Symptome auslösen oder gar toxisch sein!
- Kokosöl: Kann helfen, Parasiten im Darm vorzubeugen.
Alternativmedizinische Ansätze: Kolloidales Silber, MSM, Chlordioxid, etc.
- Karotten: Roh geriebene Karotten sollen dabei unterstützen, Giardien aus dem Darm zu schleusen.
- Darmschleimhaut schützen: Ulmenrinde und/oder Morosche Karottensuppe

Ernährung bei Giardien

Eine angepasste Ernährung kann die Behandlung von Giardien positiv unterstützen. Da der Darm deines Hundes durch die Giardien wahrscheinlich schon gereizt und angegriffen ist, achte auf eine leicht verdauliche, schonende Ernährung.

Zwar wird oft von einer kohlenhydratarmen Ernährung gesprochen, jedoch ist deren Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt. Es kann jedoch nicht schaden, den Kohlenhydratanteil vorübergehend zu reduzieren und auf eine hochwertige, ausgewogene Fütterung zu achten.

Generell ist es wichtig, den Hund mit nährstoffreichem, bedarfsdeckendem Futter zu versorgen, um das Immunsystem zu stärken und seine allgemeine Gesundheit zu fördern.

Hygiene bei Giardien

Eine gründliche Hygiene ist entscheidend, um die Ausbreitung der Giardien zu verhindern und eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Hier sind 10 wichtige Maßnahmen, die du beachten solltest:

Tägliches Reinigen der Schlafplätze: Decken, Kissen und Hundebetten sollten regelmäßig bei mindestens 60 °C gewaschen werden.
Tägliches Reinigen von Futternäpfen und Wasserschüsseln: Nach jeder Mahlzeit gründlich mit kochendem Wasser reinigen.
Kot sofort entsorgen: Den Kot des Hundes immer schnell aufsammeln und entsorgen, um eine Verbreitung der Zysten zu verhindern.
Gründliches Reinigen der Pfoten und des Fells: Besonders im Analbereich das Fell und die Pfoten regelmäßig waschen, um haftende Zysten zu entfernen. Lange Haare können gekürzt werden, um die Pflege zu erleichtern.
Böden regelmäßig reinigen: Harte Böden täglich feucht wischen und gründlich desinfizieren. Auch Krankenunterlagen können helfen, Durchfallkot schnell zu beseitigen.
Tipp: Ein Dampfreiniger ist eine gute Unterstützung, um die Umgebung sauber zu halten.
Teppiche und Polster gründlich saugen und reinigen: Häufiges Staubsaugen sowie das Reinigen von Polstermöbeln kann helfen, Zysten zu entfernen.
Desinfizieren von häufig genutzten Oberflächen: Stellen wie Türen, Wände und Fußleisten in Bereichen, die der Hund oft nutzt, regelmäßig mit tierfreundlichen Desinfektionsmitteln behandeln.
Vermeidung von Kontakt mit fremden Hunden: Während der Behandlung den Kontakt zu anderen Hunden vermeiden, um eine Ansteckung zu verhindern.
Spielzeug & Zubehör sauber halten: Spielsachen, Maulkorb, Bürsten und andere Pflegeutensilien sollten nach jeder Benutzung gereinigt und desinfiziert werden.
Zimmer abtrennen: In der akuten Durchfallphase kann es Sinn machen, deinem Hund ein Krankenzimmer einzurichten (eventuell mit Kinderlaufstall), damit du nicht täglich die komplette Wohnung reinigen musst. Dein Hund muss natürlich trotzdem immer Kontakt zu dir haben und darf nicht separiert werden.

Giardienbehandlung abgeschlossen, was nun?

Nachtesten!: Wiederhole den PCR-Test, um sicherzugehen, dass alle Giardien eliminiert wurden. Toxine binden: Um Giftstoffe aus dem Körper zu bekommen, kann eine Kur mit Chlorella, Bentonit und/oder Zeolith sinnvoll sein.

Darm aufbauen: Sowohl die Giardien an sich als auch die medikamentöse Behandlung schwächen den Darm und können die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Prä- und Probiotikum sind jetzt wichtig, um den Darm wieder aufzubauen und zu stärken.

Immunsystem stärken: Achte auf eine gesunde Ernährung und füge eventuell Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Mineralmoore) hinzu, um das Immunsystem zu stärken. Stress meiden: Solange der Darm geschwächt ist, solltest du besonders gut auf ausreichend Ruhe sorgen und Stress so geht es geht vermeiden.

Wie kann man Giardien vorbeugen?

Damit sich dein Hund nicht so schnell ansteckt, kannst du auf folgende Dinge achten:

Regelmäßige Tests

Gerade in Risikogebieten oder bei Kontakt mit vielen Hunden ist es ratsam, den Hund regelmäßig auf Giardien zu testen, um rechtzeitig handeln zu können.

Hygiene

Da Giardien oft in kontaminierten Pfützen und Bächen vorkommen, sollte man Hunde davon fernhalten. Nimm sauberes Wasser mit auf eure Spaziergänge.

Vermeidung von stehenden Gewässern

Da Giardien oft in kontaminierten Pfützen und Bächen vorkommen, sollte man Hunde davon fernhalten. Nimm sauberes Wasser mit auf eure Spaziergänge.

Darmflora

Eine gesunde Darmflora stärkt das Immunsystem. Zudem können gewisse Kräuter ein wurmwidriges Darmmilieu schaffen, damit sich Parasiten nicht so schnell darin ansiedeln.

Fazit

Giardien sind eine ernstzunehmende Gefahr für Hunde. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Parasiten zu bekämpfen. Produkte wie der Pezz PCR-Wurmtests für Hunde bieten eine einfache Möglichkeit, Giardien schnell zu erkennen und deinem Hund schnellstmöglich zu helfen.